Präzises und rückstandsfreies Entlacken in der Elektromobilität
Ob zur Kontaktierung oder zur Herstellung elektromagnetisch verträglicher geschlossener Gehäuse, die Elektromobilität fordert neue kostengünstige, reproduzierbare Entlackungstechnik. Mit Hilfe präziser laserbasierter Entlackung ist es dabei nicht nur möglich Batteriegehäuse aus Aluminium oder verzinktem Stahlblech punktuell zu entschichten, sondern auch Kupferlackdraht rückstandsfrei zu entlacken. Die blanken Kupferdrähte sind damit optimal für den weiteren Löt- oder Schweißprozess in der Stator-Produktion des Elektromotors vorbereitet.
Batteriegehäuse entlacken
Batteriekästen zur Aufnahme der Batteriemodule sind in der Regel aus zahlreichen Einzelteilen gefügt, um die empfindlichen Batterien im Falle eines Unfalls sicher vor Beschädigung und der damit einhergehenden Brandgefahr zu schützen. Nach dem Einbau werden diese Batteriemodule dicht verschlossen, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Auch elektromagnetische Strahlung darf nicht mehr in die Batterie gelangen. Ein wirkungsvoller Schutz und eine Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) lassen sich durch elektrische Kontaktierung des Batteriegehäuses zum Deckel erzielen. Dabei muss zudem die Korrosion solcher „blanken“ Kontaktflächen vermieden werden. Außerdem ist eine sichere Massekontaktierung zur Stromableitung der Batteriemodule technisch notwendig.
Die Clean-Lasersysteme GmbH (cleanLASER) hat zur elektrischen Kontaktierung verschiedene Lösungen entwickelt. Für die Komplettbearbeitung großer Batteriekästen eignet sich vor allem die cleanCELL, ein modulares Komplettsystem.
Bauteile aus verzinktem Stahl oder Aluminium lassen sich abhängig von der Beschichtungsart und der Schichtdicke mit bis zu 30 cm² pro Sekunde entlacken.
Bei Aluminium erfolgt eine automatische Begrenzung der Entlackung durch die Reflektion am „blanken“ Metall. Bei Stahlblech besteht die Herausforderung darin, die Zinkschicht, die sich unter dem KTL-Lack auf dem Stahlblech befindet, zu erhalten und somit vor Korrosion zu schützen. Dabei ist es mit der Lasertechnik möglich, den Lack auf verzinkten Bereichen so schonend zu entfernen, dass die Zinkschicht nicht geschädigt wird. Zugleich lassen sich gestanzte Bereiche wie z.B. Schraublöcher aussparen, denn hier muss oft die Innenseite eines Bohrlochs beschichtet bleiben, um keine Startpunkte für Korrosionsschäden zu erzeugen.
Da die Bearbeitung der Batteriegehäuse und -deckel einerseits positions- und konturgenau erfolgen muss, andererseits aber möglichst kein Programmieraufwand bei der Anwendung entstehen soll, entwickelte cleanLASER die Software „contourSCAN“. Durch die integrierte CAD/CAM-Schnittstelle wird die präzise Entlackung aus den Zeichnungsdaten mit ein paar Mausklicks erzeugt.
Die contourSCAN-Technologie kann sowohl mit den cleanCELL-Standard-Automationssystemen als auch mit den daraus abgeleiteten cleanGANTRY-Systemen eingesetzt werden. Mit diesen hochgenauen Portalanlagen ist die Bearbeitung großer Bauteile und Baugruppen reproduzierbar und qualitätskontrolliert möglich.