Alternative Verfahren

Sandstrahlen, Trockeneis- und Pelletstrahlen sowie weitere alternative Verfahren im Vergleich zur Lasertechnik

Neben der Laserstrahl-Reinigung gibt es weitere alternative Methoden zur Oberflächenentschichtung und Reinigung. Wir bieten selbst ausschließlich Lasersysteme an, kennen uns aber auch mit den konventionellen Reinigungsverfahren gut aus. Wir möchten Ihnen in einem Vergleich vieler Verfahren die Vor- und Nachteile sowie Möglichkeiten der Kombination aufzeigen.

Die gängigen Verfahren teilen sich nach ihrer Wirkungsweise wie folgt auf:

      • Mechanische Verfahren (z.B. Schleifen oder Partikelstrahlen)
      • Thermische Verfahren (z.B. Abbrennen durch Pyrolyse)
      • Chemische Verfahren (z.B. Waschen, Beizen)

 

Je nach Verfahren kann es aber auch zu Kombinationen von verschiedenen Wirkungen kommen.

Anhand von drei Beispielen konventioneller Technologien sehen Sie die Reinigungsverfahren im Vergleich:

Arbeiter beim Sandstrahlen

Partikelstrahlen

Beim Partikelstrahlen wird ein Strahlmedium beschleunigt und auf die Oberfläche „geschossen“. Durch den mechanischen Impact werden Deckschichten und Verschmutzungen mechanisch abgetragen. Je nach Strahlgut (von Backpulver bis zu Stahlschrot) ist ein mehr oder weniger abrasiver Abtrag und eine Schädigung des Grundmaterials möglich.

Das Verfahren lässt sich recht einfach und mit moderatem Investitionsvolumen installieren und ist sehr flexibel einsetzbar. Die Oberflächenaufrauhung kann je nach Anwendung ein Vor- oder ein Nachteil sein. Generell weist das Partikelstrahlen folgende prinzipielle Nachteile auf:

    • Hohe Energieverbrauchskosten (inbesondere beim Druckluftstrahlen)
    • Keine partielle Anwendung möglich, Strahlmedium kann in kritische Bauteilbereiche eindringen
    • Vermischung des Strahlmediums mit der abgetragenen Schicht führt je nach Technologie zu hohen Abfallmengen
    • Hoher Verschleiß an Strahldüsen und Strahlvorrichtungen
    • Hohe Lärm- und Staubbelastung erfordert Schallschutzkabinen

Trockeneisstrahlen

Beim Trockeneisstrahlen wird als Strahlmedium (tief-)gefrorenes CO2 in Form von Eis-Pellets eingesetzt. Beim Aufprall des CO2 entsteht neben der kinetischen Energie auch noch eine thermisch induzierte Schockwelle bzw. Spannung, die zum Abplatzen der Beschichtung führt.

Durch das „gasförmige“ Strahlgut muss man sich zwar um die Entsorgung des Strahlguts keine Sorgen machen, jedoch stehen auch hier den Vorteilen der einfachen Anwendung einige Nachteile gegenüber:

    • Trockeneis als Strahlgut muss gekühlt und isoliert gelagert werden und ist nur „bedingt“ haltbar
    • Kosten des Strahlguts
    • Erheblicher Druckluft- und Energieverbrauch bei der Erzeugung und der Applikation des Strahlmediums CO2. Teilweise sind Kosten von bis zu 100 € pro Stunde möglich
    • Beim sehr wirksamen Pelletstrahlen können Lärmemissionen von bis zu 120 dB/A entstehen
    • Eingeschränkte Möglichkeiten der Prozessabsicherung

Waschprozesse

Waschprozesse dienen in der Regel dazu, Bauteile von Partikelverunreinigungen und filmischen Verschmutzungen zu befreien. Dabei werden die Bauteil meist in Losen mittels Körben in die Anlage eingeführt und in mindestens 3 Stufen (Waschen, Spülen, Trocknen), oftmals aber auch weiteren Reinigungsschritten (bis zu 9 Stufen) vorbehandelt. Der Vorteil des Verfahrens ist die großflächige Anwendung durch das Tauchen ins Bad. Auch schwer erreichbare Innenbereiche und Bohrungen bzw. Kühlkanäle können erreicht und damit Späne und Partikel durch Kombination mit Hochdruckpumpen sehr effizient abgeführt werden. Somit bietet das Verfahren Anwendungsfelder, die auch durch das innovative Laserverfahren nicht ersetzt werden können. Aber das nasschemische Verfahren weist einige Nachteile auf. Diese sind insbesondere durch die Einschränkungen der mittlerweile noch – aus Umweltschutzgründen – einsetzbaren Chemikalien in den Reinigungslösungen begründet:

    • Hoher Energieverbrauch beim Temperieren der Reinigungslösungen (insbesondere bei Entfettungsanwendungen) und für den Betrieb von Hochdruckpumpen
    • Hoher Platzbedarf (in der Regel >20 m²)
    • Hohe laufende Kosten für Badpflege und Wartung der Chemie
    • Verschleppung von Verschmutzungen durch die Bäder
    • Keine partielle Reinigung, es wird immer das ganze Bauteil gereinigt
    • Eingeschränkte Inline-Fähigkeit
    • Bauteile werden nass und müssen getrocknet sowie ggf. wieder konserviert werden
    • Prozessabsicherung nur sehr begrenzt möglich

Kombination aus zwei Verfahren

Oftmals lässt sich durch die Kombination von zwei Verfahren am Ende viel Geld einsparen, zum Beispiel eines wässrigen Reinigungsverfahrens mit einem Laserverfahren.

Das wässrige, nicht temperierte Verfahren dient dabei zur Reinigung von Spänen und Kühlkanälen. Die partiell und präzise wirkende Laserreinigung zur Vorbehandlung von Funktionsbereichen (z.B. Entfetten zur Schweiß- oder Klebevorbehandlung). Im Vergleich zur ausschließlich nasschemischen Reinigung und Entfettung ist das kombinierte Verfahren in der Gesamtkostenbetrachtung deutlich günstiger und viel platzsparender.

Als Hersteller von Lasersystemen bieten wir selbst keine alternativen Verfahren an, beraten Sie aber gerne, ob das Laserverfahren für Ihre Anwendungen sinnvoll ist.

Unsere Lasersysteme werden für industrielle Anwendungen sowie den Einsatz im Bereich der professionellen Restaurierung hergestellt.

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